
In den letzten Jahrzehnten wurden im Gartenbau wie auch in der Landwirtschaft vermehrt (Zucht)Pflanzen von unbekannter Herkunft verwendet. Dies führt jedoch zu drastischen Veränderungen innerhalb des Ökosystems mitsamt seinen Bewohnern und schließlich auch zum Verlust der Artenvielfalt. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, entwickelte das Institut für Umweltplanung der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover unter der Leitung von Prof. Dr. Rüdiger Prasse sowie mit der Förderung der Deutschen Bundesstiftung für Umwelt (DBU) eine bundeseinheitliche Gliederung Deutschlands in 22 Herkunftsregionen (siehe Abbildung links). Durch diese Abgrenzung der Herkunftsregionen soll lokales Regiosaat oder -pflanzgut nicht mehr deutschlandweit vermischt werden und damit die regionale Biodiversität erhalten bleiben. Gerade auf genetischer Ebene gibt es innerhalb einer Art lokal-spezifische Unterschiede, die zu besonderen Anpassungen hinsichtlich des Standorts führen können. Somit kann die gleiche Pflanzenart nicht an jedem Standort gleich gut wachsen: Ein Individuum aus Herkunftsregion 18 (Alpenvorland) wird weniger gut mit den Standortbedingungen an der Küste (Herkunftsregion 1 oder 3) zurechtkommen und umgekehrt.
Zur Überprüfung der Herkunftsqualität können die Zertifikate VWW oder auch RegioZert herangezogen werden. Diese garantieren eine lückenlose Rückverfolgung des Saatguts bis in die Herkunftsregion.