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Über 100 verschiedene Schutzgebiete liegen im Naturpark Neckartal-Odenwald: Landschafts-, Natur-, Vogel- und Waldschutzgebiete. Darin leben Tiere, die durch unterschiedliche Rechtsvorschriften besonders geschützt sind.

 

Die Äskulapnatter (Zamensis longissimus) ist, mit einer Länge zwischen 1,40-1,80 m und einem Gewicht bis zu 500 g die größte Schlange Mitteleuropas. Sie ist mit dem Äskulapstab an vielen Apotheken als Symbol abgebildet und somit tief in der Kultur verwurzelt. Äskulapnattern werden bis zu 30 Jahre alt und ernähren sich hauptsächlich von kleineren Tieren wie Mäusen, Eidechsen und Vögeln. Um die Art zu schützen liegt der Fokus auf dem Erhalt ihrer Lebensräume wie Trockenmauern und Streuobstwiesen. Aber auch Nisthilfen können viel beitragen.

► Äskulapnatter - Steckbrief

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) streift seit neuerem wieder durch die Wälder des Naturparks Neckartal-Odenwald. Sie wird bis zu 90 cm groß, 5 kg schwer und kann um die 10 Jahre alt werden. Äußerlich kann sie, abgesehen von einzelnen Merkmalen, leicht mit einer Hauskatze verwechselt werden. Zu ihrer Beute zählen vor allem kleinere Tiere, wie Mäuse, Wanderraten, Eidechsen und Vögel, die sie durch ihr hervorragendes Gehör aufspürt und das sogar Ultraschallwellen erkennen kann. Als Lebensraum braucht die Wildkatze gesunde Laub- und Mischwälder mit dichten Waldgrenzen, die ihr das Jagen erleichtern. Die größte Bedrohung der Wildkatzen ist das Verkehrsnetz, da es Wälder abgrenzt und vereinzelt und somit die Ausbreitung der erschwert. Auch kommt es immer wieder zu Unfällen mit Wildkatzen im Straßenverkehr.

Bei einem Lockstock-Monitoring 2022 wurde das Vorkommen von Wildkatzen im Naturpark Neckartal-Odenwald genetisch (C1-Nachweis) nachgewiesen auf dem Hebert in Eberbach sowie in Neunkirchen im "Kleinen Odenwald"   

► Wildkatzen-Monitoring im Naturpark Neckartal-Odenwald

Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) ist mit einem Gewicht von 3-5 g und einer Länge von bis zu 8 cm die größte Käferart Mitteleuropas. Als ausgewachsener Käfer leben Hirschkäfer recht kurz - bis maximal 2 Monate - hingegen können sie als Larve 3 bis 8 Jahre verbringen, bevor sie sich verpuppen. Primär ernähren sich die Käfer von zuckerhaltigen Pflanzensäften, wozu sie zum Beispiel Bäume anzapfen. Hirschkäfer leben vorwiegend in Eichenwäldern und sind stark auf Totholz angewiesen, weswegen der Erhalt von alten Eichenbäumen viel zum Schutz der Art beiträgt.

► Totholzkonzept

► Hirschkäfer - Steckbrief und Meldeplattform

Der Feuersalamander (Salamndra salamandra) kann bis zu 40 g schwer und 20cm lang werden und ein stattliches Alter von 30 Jahren erreichen. Er ist durch seine auffällige Färbung kaum zu übersehen, doch sollte man ihn bei einer Begegnung einfach in Ruhe lassen, um das Tier keinem unnötigen Stress auszusetzen. Bei Bedrohung sondert das Tier einen giftigen Schleim ab. Auf dem Speiseplan der Feuersalamander stehen vor allem Insekten und Spinnen, aber auch Regenwürmer und Ähnliches. Als Amphibien sind sie auf erreichbare Gewässer angewiesen, wobei sie kleine, kältere und unbelastete Bäche mit natürlichen Felsbecken bevorzugen. Besondere Gerfahren gehen für den Feuersalamander vom Straßenverkehr  und der tötlich verlaufenden Pilzerkrankung Bsal - auch Salamanderpest genannt - aus. 

Gute Chancen, den Feuersalamander anzutreffen, hat man im Geotop Margaretenschlucht in Neckargerach.

► Feuersalamander melden

Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) fällt durch sein glänzendes Gefieder und roten Kopf schnell auf und kann eine Größe von über 1 m und ein Gewicht von bis zu 3 kg erreichen. Schwarzstörche können zwischen 12 und 20 Jahre alt werden und sind, im Gegensatz zum Weißstorch, um einiges seltener anzutreffen. Sie leben bevorzugt an Feuchtwiesen, Sümpfen und Bächen, um dort Ihre Nahrung zu beschaffen, denn diese besteht hauptsächlich aus Amphibien und Fischen, aber auch am Wasser lebenden Insekten. Der Schwarzstorch wird unter anderem von Windkraftanlagen bedroht, da er als Zugvogel oft in Kontakt mit diesen kommt. Der Schutz ihrer Brutstätten und anliegender Feuchtgebieten ist eine wichtige Maßnahme zu Erhaltung der Art.

Beachtliche Schwarzstorch-Bestände wurden im Odenwaldkreis erfasst, aber auch in Walldürn und Mudau konnten brütende Schwarzstörche beobachtet werden. 

►  Schwarzstorch - Steckbrief

Der Wolf ist eine nach nationalem und internationalem Recht streng geschützte Art. Zugleich stellt er eine Bedrohung für Weidetiere in Baden-Württemberg dar, weshalb sein Management eine große Herausforderung darstellt. Das Vorkommen von Wölfen in BW ist seit 2017 sicher, nach Kategorie C1*, bestätigt.

*(C1 = eindeutige Nachweise, harte Fakten: Lebendfang, Totfund, genetischer Nachweis, Foto/Video, Telemetrie-Ortung)

Im Zeitraum 2020/21 hielt sich im Odenwald – und damit auch im Naturpark Neckartal-Odenwald - der residente Wolfsrüde mit der Kennung GW 1832m auf, worauf das Umweltministerium das Fördergebiet Wolfsprävention Odenwald ausgewiesen hat. Innerhalb eines „Fördergebietes Wolfprävention“ fördert das Land die Anschaffung und den Unterhalt von Weidezäunen und Herdenschutzhunden. Das Fördergebiet Wolfsprävention ist rund 2.640 Quadratkilometer groß und wird begrenzt durch die Landmarken A81, A6 und B3.

Seit 1. Mai 2022 gilt der Wolfsrüde GW 1832m als “abwesend”, da es über einen Zeitraum von mehr als 12 Monaten keinerlei Nachweise mehr für seine Existenz im Odenwald gegeben hat. Diverse eindeutige Wolfsnachweise mittels Wildtierkameras gibt es im Odenwald aber immer wieder.

Das Wolfsvorkommen ist mit vielen Fragen und Unsicherheiten verbunden. Das Forstliche Versuchs- und Forschungsinstitut Baden-Württemberg - kurz FVA – wurde vom Umweltministerium mit den Ressorts Monitoring, Herdenschutz, Wissenstransfer, Kommunikation und Forschung zum Thema Wolf und Luchs beauftragt. Hier bestehen ständig aktualisierte Beratungsangebote:

www.fva-bw.de 

https://um.baden-wuerttemberg.de/wolf

► 0761-4018274 ist die zentrale Telefonnummer der FVA für Bereitschaftsdienst zum Thema Wolf, rund um die Uhr, auch am Wochenende.

Vor Ort, in den Landkreisverwaltungen, stehen allen Bürgerinnen und Bürgern, nicht nur Weidetierhaltern, mit den Wildtierbeauftragten der unteren Ansprechpartner zur Verfügung, wenn es um Spuren, Sichtungen oder (vermeintliche) Risse von Wölfen geht.

Rhein-Neckar-Kreis: Dorian Jacobs, Tel. 06221 522-2139, E-Mail: dorian.jacobs@rhein-neckar-kreis.de  

Neckar-Odenwald-Kreis: Tobias Kuhlmann, Tel. 06261 841735, mobil  0160 4667101, E-Mail: tobias.kuhlmann@neckar-odenwald-kreis.de

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